Noch ganz im Banne der vergangenen Pilgerwoche wurde dieser Bericht von mir verfasst. Am Sonntag, den 22. September 2013, beim frühen Morgenlicht, machte sich die Gruppe mit Evelyn und Albert auf, um einem weiteren Abschnitt des Weges mit dem Endziel Santiago de Compostela zu pilgern. Die Bahn brachte 12 frohgesinnte Pilger, davon 7 Frauen, nach Ulm zum Endpunkt der letzten Etappe im Frühjahr 2013. Dort angekommen, wurden wir bereits von Frau Locher, der Sekretärin des Cursillo Pilgerhauses, dem ersten Nachtquartier in Oberdischingen erwartet, die für die erste Tagesetappe unser großes Gepäck transportierte. Vom Herbergsvater Heribert wurden wir herzlich empfangen und bewirtet. Er versorgte uns auch mit Hochrechnungen, für die an diesem Sonntag stattgefundene Bundestagswahl. Nach einem Pilgersegen in der Hauskapelle des Pilgerhauses und weiteren 25 km unseres Weges, erreichten wir am Montagabend das Tagesziel den Masselheimer Hof. Der Wirt dort, war leider total überfordert, was den Eindruck des schönen Hauses schon stark beeinträchtigte. Nach einer kürzeren Tagesetappe erreichten wir am Dienstag den Gasthof Linde, in Steinhausen. Von der Schönheit der barocken Wallfahrtskirche waren wir alle überwältigt. Dort baten wir, wie in den meisten Gotteshäusern, die wir unterwegs besuchten, mit Gebet und Liedern, die von Hilde und Albert abwechselnd vorgetragen und organisiert worden waren, um den Segen für unseren weiteren Weg. Das nach dem Abendessen öfters stattfindende, gemeinsame Schnauz-Kartenspiel, machte allen viel Spaß und ließ die Anstrengungen des Tages vergessen. Mit dem 4. Tagesabschnitt, bewältigten wir die 27 km von Steinhausen nach Bad Waldsee. Da der Tag sehr warm war, freuten sich alle über das Freigetränk, das wir im Biergarten des Gasthofs Kreuz in Matthausen bekamen. Die Königsetappe mit 29 km, war am 5. Tag zu bewältigen. Nach Tagen des stundenlangen Laufens durch Wälder, wo uns die Vielzahl der großen Rot- und Weißtannen beeindruckte, kamen nun die ersten Obstgärten in Sicht, von deren Früchten wir uns erfrischen konnten. Mitunter füllten uns die freundlichen Bauern mit Äpfeln die Rücksäcke. Überhaupt waren wir als Jakobspilger überall sehr freundlich aufgenommen und wurden mitunter sogar mit Getränken versorgt. Auffallend waren auch die vielen Kapellen und Wegzeichen zu Ehren des heiligen Jakobus. Als wir das Tagesziel Ravensburg erreichten, wurden wir Zeugen eines kleinen Verkehrsunfalls und mussten bei der Polizei aussagen. Auch hier hatten wir wieder einen lustigen Schnauzabend. Dem Wirt des Goldenen Ochsen war unsere Einkehr so angenehm, dass er am nächsten Tag unser Gepäck umsonst zum nächsten Tagesziel nach Marktdorf-Limbach transportierte. Von Obstplantage zu Obstplantage wandernd, kamen wir nach 28 km dort an. Die freundliche Bedienung ist zugleich Kartenverkäuferin für die Schifffahrt in Meersburg. Von ihr bekamen wir einen Pilgerrabatt für die Bodenseeschifffahrt. Nach 15 km „auslaufen“ erreichten wir am 7. Tag das schöne Bodensee Städtchen Meersburg, das vorläufige Ziel unserer Pilgerwanderung. Im neuen Jugend und Familienhotel „JUFA“, waren wir gut untergebracht. Der süffige badische Wein bewirkte einen sehr fröhlichen Abschlussabend. Für den letzten Tag war die Überfahrt nach Konstanz geplant. Wegen der besseren Bahnverbindung nach Hause, gönnten wir uns einen zweieinhalb stündige Schifffahrt mit der weißen Bodensee Flotte nach Lindau. Damit waren wir wieder in Bayern. Mit Bayernticket und einer günstigen Zugverbindung kamen wir alle früher als geplant nach Hause. Im Zug auf der Heimfahrt hatten die Damen aus Effeltrich und Kleukheim einen munteren Krapfen- oder Küchle Backwettstreit. Wir freuen uns alle auf das vereinbarte Wettbacken mit anschließendem Bewertungsessen. Ein guter Grund für ein baldiges Wiedersehen. Denn nach dieser harmonischen Pilgerwoche, werden wir uns gegenseitig fehlen. Ich denke, alle freuen sich so wie ich, schon auf eine Fortsetzung unseres Weges im nächsten Jahr, durch die Schweiz und auf ein Wiedersehen mit den drei Effeltricher Madeln, oder der Margot, die Marion heißt. Mit vielen Grüßen, Euer seelisch und geistig gut erholter Hans. Danke, dass ich bei euch sein durfte und für jede Stunde, die ihr mit mir verbracht habt. |