Bamberg – Santiago "in 10 Jahren zu Fuß"

Pilgerbericht: 500 km auf dem Jakobsweg

Unterwallenstadter Pilger laufen von Saint-Jean-Pied-de-Port in Frankreich bis ins spanische Leon.


zum Zeitungsartikel vom Obermaintagblatt aus Lichtenfels

 

Pilgerbericht 2015 von Thun nach Genf

25. Juni 2015, der langersehnte Starttag ist endlich gekommen. Es ist wieder soweit, unsere jährliche Pilgertour auf dem langen Weg, von Lichtenfels nach Santiago de Compostela, dem Endziel unserer Reise, kann beginnen.

In Kleukheim hole ich die drei Kleukheimer ab, die Eveline, die Susanne und die Adelgunde, in Prächting steigt Winni zu. Vollbepack mit unseren Rücksäcken und freudigen Erwartungen, machen wir uns auf den Weg nach Bad Staffelstein, um mit dem Zug nach Bamberg zu fahren. Am Kiosk lasse ich meine Stöcke stehen und bemerke dies im letzten Moment. Mit vollem Gepäck durch die Unterführung zurück, Hans, der Zug kommt schon, ruft es, im Eilschritt zurück. Gerade noch erwischt! Aber das war der falsche Zug. Wir wollten eigentlich später fahren, dann hätten wir in Bamberg nicht umsteigen müssen. Geht ja schon gut los! In Bamberg, stoßen Marion, Albert und die drei Effeltricher Madl dazu. Begrüßungsküsschen und aufrichtige Freude bei allen.

Sieben Frauen und drei Männer, wird das gut gehen? Aber wir kennen uns ja nun schon jahrelang und sind viele Kilometer gemeinsam auf dem Pilgerweg gegangen.

Nach einer kurzweiligen fröhlichen Bahnfahrt, über Würzburg, Frankfurt und Basel, treffen wir in Thun ein, dem Ziel unserer letztjährigen und Startpunkt der heurigen Tour. Nach der langen Anfahrt, war nur noch ein kurzes Stück Weg geplant, aber nachdem wir uns schon in Thun dreimal verlaufen haben und erst nach mehrmaligem Fragen den Einstieg in den Jakobusweg fanden, wurden doch noch 12 km bis Amsoldingen daraus. Nach einem Klasse-Abendessen und gutem Wein auf der Terrasse, im Schatten der 2 ½ Tausender Niesen und Stockhorn mit romantisch beleuchteten Gipfelkreuzen, verbrachten wir eine angenehme Nacht im Gästehaus Rosalie.

Am nächsten Tag vor dem Abmarsch trafen wir uns in der stilvoll renovierten Dorfkirche aus dem Jahre 933. Die Kirche ist das größte romanische Bauwerk im Kanton Bern. Um 1300 entstand in der Kirche das riesige Christophorus-Gemälde, welches die Wanderer auf dem Jakobspilgerweg vor dem Unfalltod schützen sollte. In der Krypta stimmten wir uns bei Gebet, Gesang und Pilgersegen auf die weiteren Tage ein.

Der 2. Tag führte uns über gut 20 km (zum Einlaufen) nach Ruegisberg zum Gasthaus Bären - ein heißer Tag mit viel Sonne und immer die beiden Gipfel von Niesen und Stockhorn im Rücken. Unterwegs konnten wir uns an einer eigens für Pilger eingerichteten Getränkestation kostenlos laben und erfrischen. Denn Abend ließen wir gemeinsam bei gutem Essen im Gasthaus Bären ausklingen.

Der Samstag, unser 3. Tag, begann mit Regentropfen. Morgens versorgten wir uns in der Käserei mit Proviant für den Tag, denn dort findet man, wie auch bei uns, während des Tages kein offenes Lokal oder Geschäft. Wie das Sonnenlicht am Morgen, auch durch trübe Wolken bricht, so kam auch heute die Sonne. Mit dem Sonnenschein veränderte sich auch die Bergkulisse und nun rückten die Viertausender Eiger, Mönch und Jungfrau ins Blickfeld. Beeindruckend leuchteten die schneebedeckten Gipfel. Auf dem langen Weg, 30 km bis Tafers, hielten sich die Mädels tapfer. Immer wendeten wir uns um, um den herrlichen Anblick dieser Bergkette zu genießen. Das Hotel Taverne in Tafers, wo wir Quartier bezogen, entpuppte sich als Pizzeria: Gutes Essen und gutes Bier, ein schöner Abend in einem schönen Städtchen. In der Jakobuskapelle neben der Pfarrkirche wird eine Pilgerrettung durch die Anrufung des Heiligen Jakobus dargestellt. In der Kirche von Tafers sind die Mahnbriefe des Bischofs aus dem 19. Jahrhundert an die Pilger der örtlichen Bruderschaft ausgestellt. Sie sollten beim Jakobusfest nicht zu ausschweifend feiern.

Sonntag - von Tafers nach Autgny. Als erste Zwischenstation begrüßte uns Fribourg, eine schöne Stadt mit vielen alten Bauten und Brücken. Die vielen „Fotomotive“ am Weg beeindruckten uns alle. Beim Aufstieg zur Kathedrale von Fribourg laden uns lange die Glocken zum Sonntagsgottesdienst ein. Es fanden sich nur wenige Leute in der großen Kirche ein, alles auf Französisch. Mittags erreichen wir Roumont. Die kleine schöne Stadt auf dem Berg bildet eine besondere Fotokulisse, fast wie Rovinnie in Istrien. Der Weg, sonnig bei 28° und 28 km weit geht und immer bergauf bergab. Lamas und Pfaue waren auf dem Weg zu bestaunen ebenso die letzten Blicke auf die Viertausender. In Autgny bei Dominique bekamen unsere Damen eine schöne Ferienwohnung. Zum Abendessen wurden wir in einen Nachbarort gefahren, weil es in der örtlichen Gaststätte kein warmes Essen gab. Dort servierte uns ein Ehepaar ein Diner vom Feinsten unter den Kastanienbäumen ihres Gartens. Im Aufenthaltsraum im Domizil gab es endlich Gelegenheit, mal wieder Schnauz zu karten.

Der 5. Tag. Wieder fast 30 km nach Moudon. Unterwegs, gibt es viele Kirchen, hauptsächlich reformierte und viele Stempel, immer wieder ein Gebet, wie täglich und von Albert vorbereitet und alle beteiligen sich abwechselnd beim Vortragen und immer unser Jakobus Pilgerlied zum Schluss. Die letzte Stunde Wegs geht am Fluss entlang zum Hotel la Gare am Bahnhof. Als Eselsbrücke, um sich den Namen merken zu können, heiße ich jetzt Bahnhof. Die Französischkenntnisse werden immer wichtiger und Monika entpuppt sich als gelehrige Schülerin und Übersetzerin. Ein schönes Abendessen in der Stadt bei portugiesischen Wirten und ein ruhiger Abend trotz Bahnhof runden den Tag ab.

Der Weg von Moudon nach Lausanne war lang und 30° heiß. Endlich hatten wir das Ortsschild im Blick und vor uns lag der Genfer See. Aber der Weg war noch lange nicht zu Ende. Auf dem Herweg hatten wir uns schon im Wald verloren und getrennt, da ich einen Wegweiser übersehen hatte, aber nachdem wir den richtigen Weg mit der Muschel wieder fanden, waren wir bald wieder zusammen. An einem abschüssigen Weg um die Stadt herum, kam Winni zum Sturz. Gott sei Dank ist nichts weiter passiert. Endlich kamen wir zum Aussichtsturm. Wir dachten bald am Ziel zu sein, aber leider dauerte es noch eine zähe harte Stunde, bis wir endlich die Jugendherberge fanden. Das kühle Weißbier, konnte man förmlich in den Kehlen zischen hören. Bei der ersten Blasenbesichtigung entstand das Bild der nackten Füße am runden Tisch. Die Kleukheimer hielten sich unterwegs tapfer, aber am Abend war mit ihnen nichts mehr anzufangen. Verpflegung und Frühstück waren prima, wogegen die Unterkunft im Betonbunker zu wünschen übrig ließ. Eine kleine Anekdote liefert Eveline, als sie nach Mitternacht mit ihrem Ausweis auf die im Flur sich befindliche Toilette geht und anschließend nicht mehr ins Zimmer kommt, da sich die Türe mit dem Ausweis nicht öffnen ließ. Sie musste sich an der Rezeption eine neue Zimmerkarte holen.

Nach diesen Strapazen gönnten wir uns einen Ruhetag. Nach einer Andacht in der Kathedrale von Lausanne blieb Zeit für eine Stadtbesichtigung und für ein Mittagsschläfchen im Schatten an der Uferpromenade des Genfer Sees. Statt der geplanten Schifffahrt ab Prevergens fuhren wir gleich ab Lausanne über den See nach Nyon. Am Südufer hatten wir die erste Berührung mit Frankreich, da dieses schon französisch ist. So ein angenehmer Tag ist auch mal nötig zum Reflektieren der bisherigen vergangenen Tage. Bis wir am Abend den Bauernhof der Familie Baumgärtner, mit dem kleinen verwunschenen Schlösschen erreichten, waren trotzdem über 10 km Weg zusammengekommen. Abendessen gab es in der Pizzeria beim nahe gelegenen Tennisklub.

Nach einem guten Frühstück mit Naturprodukten vom Bauernhof, machten wir uns auf den gut 20 km langen Weg nach Versoix. Immer am See entlang, mal laut mal leise, je nach Verkehrslärm. Das kleine Hotel, fanden wir ausnahmsweise sehr schnell und verbrachten einen schönen Vollmondabend am Seeufer.

Die letzte Etappe führte uns immer am See entlang nach Genf, 12 km auslaufen. Nach einer Wegbiegung war sie plötzlich da „la Fontaine“ das Wahrzeichen von Genf, mitten in der Genfer Bucht. Über einen botanischen Garten und die „Perle des Sees“ erreichten wir die Uferpromenade. Lac Leman, der größte Trinkwasserspeicher Westeuropas, grösser als der Bodensee, 73 km lang, 14 km breit und 350 Meter tief. Schiffe kreuzen auf den blauen Wellen und im Dunst am anderen Ufer ist der Mount Blanc zu erahnen. 4800 Meter, der größte Berg Europas und der Alpen. Die Kulisse der Nobelhotels an der Promenade ist sehr beeindruckend. Im City Jugend Hostel sind wir gut und zentral untergebracht, aber bei der Hitze ist in den engen Zimmern an Schlaf nicht viel zu denken.

Der Samstag dient der Entspannung und Entschleunigung. Seele baumeln lassen, keine Eile, kein Ziel. Kultur atmen. Stadt besichtigen, Stadtrundfahrt, mit den Linienbooten quer über den See, nochmal in Ruhe den botanischen Garten und die Perle des Sees besichtigen. Zum Abschluss dann die Love Parade. Schrille Gestalten und laute Musik, wie bei unserem Faschingsumzug, trinken, jubeln, lachen, fröhlich sein, viele Fotos schießen und wir mitten drin. Und zur Krönung, gehen wir noch einmal über den schmalen Damm und laufen unter der Fontaine durch. Ein toller Abschluss!

Der Sonntag ist unser Rückreisetag. Etwas wehmütig, sehen wir dem Ende unserer diesjährigen Pilgerreise entgegen. Die Deutsche Bahn, hat ihren Ruf bestätigt, volle Züge, Verspätungen versagende Klimaanlagen im ICE, 50 Grad im Abteil. Zum Glück hatten wir uns diesmal mit Getränken vorgesorgt. Dann der wehmütige Abschied in Bamberg. Aber alles muss schnell gehen, da durch die Verspätungen jeden seinen Anschlusszug erreichen will. Beste Freunde, die wir inzwischen geworden sind, verabschieden sich, bis zum 15. August in Effeltrich, zur Einweihung von Markus Kapelle der Achtsamkeit oder bis zum nächsten Jahr, zum Weiterweg von Genf nach Le Puy.

Ich freue mich schon jetzt darauf und hoffe, dass alle gesund bleiben und wir gemeinsam den Camino weiterpilgern können. Danke euch allen, für die wunderschönen Stunden und Tage, die ich mit euch verbringen durfte. Besonders dem Albert gilt der Dank von uns allen, für die vielen Mühen der Wegfindung, der Organisation und Führung, auch der geistigen und spirituellen.

Hans Gaar, Oberküps

 

Pilgerwanderung Konstanz - Thun

Endlich ist es soweit, Donnerstag 24. Juli 2014. Der Tag der Abreise, zur Fortsetzung unsere Pilgerwegs, durch die Schweiz. Freudig war die Begrüßung in Bamberg im Bahnhof, zwischen den drei Effeltricher Madl, der Marion, dem Albert und uns drei Kleukheimer, der Adelgunde, dem Winnie und mir, dem Hans. In Konstanz bezogen wir Quartier in der Jugendherberge, die Madl im 7. Stock im Rapunzelturm. Abends nach der Besichtigung der Konzilstadt und dem Münster, noch schnell ein Eis. In der Schweiz haben wir uns den Genuss verkniffen, beim Preis von 3,50 Fr. pro Kugel.

Der erste Pilgertag führte uns von Konstanz nach Tobel. 35°C im Schatten und 28 Km Weg, plus 5 Km von der Jugendherberge durch die Stadt. Von der Bauersfamilie Rupp, in Tobel wurden wir gut aufgenommen und vom Fräulein Bahnhofswirtin prima verköstigt.

Der zweite Tag: Frühstück mit Familienanschluss in der Bauernküche. Der Weg, anstrengend bis zum einsetzenden Regen. Beim Anstieg zum Hörnli wurde wir fast wieder den Berg hinunter gespült. Endlich taucht die Berghütte aus Nebel und Regen auf. Alles ist durchgeweicht. Der Pilgerpass mit eingeklebtem Zusatzblatt, aufgeweicht. Das Zusatzblatt mit den schönen Stempeln, rettungslos verloren. In der Hütte waren wir nachts ganz allein.

Der dritte Tag. Das Hörnli immer noch in den Wolken. Pünktlich nach dem täglichen Startpilot, setzt der Regen wieder ein. Nach 25 Km Rapperswil. Abends wird mit Begeisterung in der Jugendherberge Romy Cup gespielt. Aber oje, das Bier war fürchterlich, es gab nur Maisbier. Für einen Franken fast eine Katastrophe.

Der vierte Tag. Der Weg führt uns über den Steg zwischen Urner und Zürichsee ans andere Ufer. Wieder 25 Km bis Alpthal. Aber dazwischen Maria Einsiedeln. Ein schöner Wallfahrtsort und eine wunderschöne Klosterkirche. Sehr beeindruckend. Unterwegs, auf dem Etzel-Pass, hatten wir eine Begegnung, mit der großen Wallfahrt, der Augsburger Landvolkbewegung auf dem Weg nach Flueli, die wir hier wieder trafen. Unsere Wege kreuzten sich mehrmals. Kaum waren wir in Alpthal in der Pension Mythenstuben angekommen, brach ein Unwetter los, zum fürchten. Die Wirtin Simone, war aus Thüringen und in der Schweiz hängen geblieben. Die schöne Simone, servierte uns ein wunderbares Abendessen und einen noch besseren Himbeergeist. Für unsere Anna, hatte sie sogar Ersatzwanderschuhe parat. Die Anna hatte nämlich einen Schuh-Totalschaden. Ein schöner unterhaltsamer Abend.

Fünfter Tag. Der starke Regen hat den Pilgerweg zum Hagenegg weggespühlt. Nur auf Umwegen, kamen wir auf der Berghöhe an. Wieder keine Aussicht, aber eine schöne Pilgerkapelle. Und immer wieder Regen. Übergelaufene Seen und unter dem Wasserspiegel versunkene Parkbänke. Im Kloster Ingenbohl in Brunnen, konnten wir dank einer Wäscheschleuder und eines Heizraums unser Wäsche waschen und auch trocknen. Ein schönes Abendessen am Vierwaldstätter See, ein gemütlicher Abend unterm Pavillon vor dem Kloster und ein karges Frühstück mit der Klosterschwester sorgten für weitere Abwechslung.

Weiter geht es am nächsten Tag erst mal mit dem Schiff nach Buochs und weiter immer bergauf bergab bis St Niklausen, ins Gästehaus des Klosters Bethanien: ein gewaltiges Bauwerk. Einzelzimmer, Vesper mit den Schwestern in der Klosterkirche, gutes Abendessen und reichhaltiges Frühstück. Eine schöne Erinnerung bleibt.

Der siebte Pilgertag. 28 Km nach Brienzweiler. Ein schöner Weg mit vielen Kapellen und Kirchen. Und immer wieder bergauf bergab und immer wieder ein völlig neuer Ausblick in ein anderes Tal, auf einen neuen See. Erhard, der Hospitant begrüßt uns freundlich und mit zwei weiteren Pilgern, war das Häuschen voll belegt. Die Dose Bier, 2 Franken, da konnten wir aushalten. Es war der 31. Juli, der Tag vor dem Schweizer Nationalfeiertag. Am Dorfplatz ein Fest mit Musik und Fackelzug. Gerne hätten wir noch länger mitgefeiert, aber Erhards Frau, bestand um 22.00 Uhr auf Einhaltung der Nachtruhe. Nun waren wir schon eine Woche gelaufen.

Der achte Tag führte uns 25 Km nach Interlaken. Immer am Brienzer See entlang und immer wieder bergauf bergab durch die schöne Zentralschweiz. Dann erreichten wir Interlaken, ein mondäner Wintersportort mit Fünf-Sterne-Hotels und ein bezaubernder, atemberaubender Blick auf die Viertausender, Jungfrau und Mönch. Die große Jugendherberge, war mehr ein internationales Hotel, als eine Herberge. Essen gut, Frühstück gut und dann der Abend des 1. August: Nationalfeiertag, die Straßen voll wie beim Münchner Oktoberfest, internationales Publikum aus aller Welt, und dann das Prachtfeuerwerk über 20 Minuten lang - vom Feinsten.

Der letzte Pilgertag: Interlaken Thun. Wie immer bergauf bergab, am Thuner See entlang. Immer wieder ist der Weg vom vielen Regen weggespült, aber das Wetter hat sich gebessert. Die“ Hängebrücke“ wird zum Kitzel und Spaß für die Einen, für die Anderen eine Herausforderung und eine Mutprobe. Bei den Beatushöhlen, nehmen wir uns die Zeit eine Führung mitzumachen. 1 Km rein in die Höhle und 1 Km wieder heraus. Hat sich gelohnt. Dann noch ein "nahrhafter" Weg bis Merlingen. Von hier aus wollten wir mit dem Schiff bis Thun fahren, aber leider konnten wir dem Boot nur noch hinterher sehen. Da sich die Mausi das Bein verdreht hat und sich mit starken Schmerzen abmühte, fuhren wir mit dem Linienbus und überholten das Schiff. Der letzte Abend im Gwattzentrum: Essen gut, Unterkunft ging so. Beim Stadtbummel im schönen Thun erlebten wir am Bahnhof den Aufmarsch der Fußballfans des FC Basel, die zum Meisterschaftsspiel nach Thun gekommen waren und gewannen.

Der Tag der Rückreise: Volle Züge, aber Albert hatte zum Glück Platzreservierung gebucht, die wir uns jedes Mal erst erstreiten mussten, kein Bordrestaurant und kein Catering und beim Umsteigen keine Zeit was zu besorgen. Hungrig und durstig kamen wir in Nürnberg an. Dann gabs noch eine große Aufregung. Alle waren wir schon im IC nach Bamberg - O Schreck, der Zug hält nicht in Erlangen. So verschwinden die Effeltricher Madl ohne Abschied. Sehr schade, aber wir werden uns ja wiedersehen, spätestens zu meinem Geburtstag am 26. Oktober. Es sind alle eingeladen.

Im nächsten Jahr, vom 25. Juni bis zum 5. Juli 2015 sind wir wieder alle zusammen auf dem unserem Pilgerweg durch den Rest der Schweiz bis Genf.

Danke lieber Albert, für die gute Organisation der Reise und für den Gepäcktransport. Danke an euch alle, für die schöne Zeit miteinander, mit vielen Herzlichen Grüßen und Küssen Euer Hans

Bericht verfasst von Hans Gaar, Oberküps/Ebensfeld

 

Bericht über die Pilgerwanderung Ulm - Konstanz

Noch ganz im Banne der vergangenen Pilgerwoche wurde dieser Bericht von mir verfasst.

Am Sonntag, den 22. September 2013, beim frühen Morgenlicht, machte sich die Gruppe mit Evelyn und Albert auf, um einem weiteren Abschnitt des Weges mit dem Endziel Santiago de Compostela zu pilgern.

Die Bahn brachte 12 frohgesinnte Pilger, davon 7 Frauen, nach Ulm zum Endpunkt der letzten Etappe im Frühjahr 2013.

Dort angekommen, wurden wir bereits von Frau Locher, der Sekretärin des Cursillo Pilgerhauses, dem ersten Nachtquartier in Oberdischingen erwartet, die für die erste Tagesetappe unser großes Gepäck transportierte. Vom Herbergsvater Heribert wurden wir herzlich empfangen und bewirtet. Er versorgte uns auch mit Hochrechnungen, für die an diesem Sonntag stattgefundene Bundestagswahl.

Nach einem Pilgersegen in der Hauskapelle des Pilgerhauses und weiteren 25 km unseres Weges, erreichten wir am Montagabend das Tagesziel den Masselheimer Hof. Der Wirt dort, war leider total überfordert, was den Eindruck des schönen Hauses schon stark beeinträchtigte.

Nach einer kürzeren Tagesetappe erreichten wir am Dienstag den Gasthof Linde, in Steinhausen. Von der Schönheit der barocken Wallfahrtskirche waren wir alle überwältigt.

Dort baten wir, wie in den meisten Gotteshäusern, die wir unterwegs besuchten, mit Gebet und Liedern, die von Hilde und Albert abwechselnd vorgetragen und organisiert worden waren, um den Segen für unseren weiteren Weg.

Das nach dem Abendessen öfters stattfindende, gemeinsame Schnauz-Kartenspiel, machte allen viel Spaß und ließ die Anstrengungen des Tages vergessen.

Mit dem 4. Tagesabschnitt, bewältigten wir die 27 km von Steinhausen nach Bad Waldsee. Da der Tag sehr warm war, freuten sich alle über das Freigetränk, das wir im Biergarten des Gasthofs Kreuz in Matthausen bekamen.

Die Königsetappe mit 29 km, war am 5. Tag zu bewältigen. Nach Tagen des stundenlangen Laufens durch Wälder, wo uns die Vielzahl der großen Rot- und Weißtannen beeindruckte, kamen nun die ersten Obstgärten in Sicht, von deren Früchten wir uns erfrischen konnten. Mitunter füllten uns die freundlichen Bauern mit Äpfeln die Rücksäcke.

Überhaupt waren wir als Jakobspilger überall sehr freundlich aufgenommen und wurden mitunter sogar mit Getränken versorgt.

Auffallend waren auch die vielen Kapellen und Wegzeichen zu Ehren des heiligen Jakobus.

Als wir das Tagesziel Ravensburg erreichten, wurden wir Zeugen eines kleinen Verkehrsunfalls und mussten bei der Polizei aussagen.

Auch hier hatten wir wieder einen lustigen Schnauzabend. Dem Wirt des Goldenen Ochsen war unsere Einkehr so angenehm, dass er am nächsten Tag unser Gepäck umsonst zum nächsten Tagesziel nach Marktdorf-Limbach transportierte.

Von Obstplantage zu Obstplantage wandernd, kamen wir nach 28 km dort an. Die freundliche Bedienung ist zugleich Kartenverkäuferin für die Schifffahrt in Meersburg. Von ihr bekamen wir einen Pilgerrabatt für die Bodenseeschifffahrt.

Nach 15 km „auslaufen“ erreichten wir am 7. Tag das schöne Bodensee Städtchen Meersburg, das vorläufige Ziel unserer Pilgerwanderung.

Im neuen Jugend und Familienhotel „JUFA“, waren wir gut untergebracht. Der süffige badische Wein bewirkte einen sehr fröhlichen Abschlussabend.

Für den letzten Tag war die Überfahrt nach Konstanz geplant. Wegen der besseren Bahnverbindung nach Hause, gönnten wir uns einen zweieinhalb stündige Schifffahrt mit der weißen Bodensee Flotte nach Lindau. Damit waren wir wieder in Bayern. Mit Bayernticket und einer günstigen Zugverbindung kamen wir alle früher als geplant nach Hause. Im Zug auf der Heimfahrt hatten die Damen aus Effeltrich und Kleukheim einen munteren Krapfen- oder Küchle Backwettstreit. Wir freuen uns alle auf das vereinbarte Wettbacken mit anschließendem Bewertungsessen.

Ein guter Grund für ein baldiges Wiedersehen. Denn nach dieser harmonischen Pilgerwoche, werden wir uns gegenseitig fehlen.

Ich denke, alle freuen sich so wie ich, schon auf eine Fortsetzung unseres Weges im nächsten Jahr, durch die Schweiz und auf ein Wiedersehen mit den drei Effeltricher Madeln, oder der Margot, die Marion heißt.

Mit vielen Grüßen, Euer seelisch und geistig gut erholter Hans.

Danke, dass ich bei euch sein durfte und für jede Stunde, die ihr mit mir verbracht habt.

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