Ein Traum geht in Erfüllung ... lange Wochen und Monate redeten wir davon, Rom zu sehen und Pilger betreuen zu dürfen. Am 11.05. war es dann soweit, wir, das sind Ute Dohm (meine Schwägerin), Bernd Bauernschmitt (mein Ehemann) und ich (Evelyn Bauernschmitt - Jakobspilgerin). Wir landeten auf dem Flughafen Fiumicino und fuhren mit dem Zug zum Bahnhof Ostience. Von da war es nicht mehr sehr weit zu unserer Pilgerherberge: Spedale della Provvidenza di San Giacomo e San Benedetto Labre, Via Galvani 51, 00143 Roma. Die Pilgerherberge liegt sehr günstig, um sich das schöne, antike Rom anzusehen. Wir wählten meistens den Bus |
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In der Herberge darf der Pilger sogar 2 Nächte inkl. Frühstück und Abendessen gegen eine freiwillige Spende bleiben. Die einladende Pilgerherberge hat je einen großen Schlafsaal mit 20 Betten für Frauen und auch für Herren. Sie hat einen Speisesaal mit zwei Leseecken und eine sehr große Wohnküche. Unser erster Pilger am 12.05. kam aus Bad Wildbad. Das war für uns sehr erfreulich, da wir der italienischen Sprache nicht mächtig waren. Am 13.05.2011 kamen zwei sehr nette und interessante Ungarn und später noch zwei Pilger aus Bologna. Attila konnte sehr gut deutsch und wusste vieles zu berichten über seine bereits gelaufenen Wege. Am Morgen gegen 8 Uhr gab es Frühstück, danach wird die Herberge sauber gemacht, die Einkäufe fürs Abendessen getätigt und dann gingen wir los, um Rom zu entdecken. Vor dem Abendessen gab es immer eine besondere Zeremonie: Es werden den neu angekommenen Pilgern die Füße gewaschen und ein Gebet dabei gesprochen. Die meisten Pilger waren davon sehr ergriffen. Am 18.05. gingen wir gemeinsam mit einem Pilger aus Rosenheim zur Papstaudienz. Diese freudige Erwartung aller Menschen aus allen Nationen, das gemeinsame Singen und Warten war ein besonderes Erlebnis und natürlich Papst Benedikt! Wir waren alle sehr beeindruckt. Am Abend kam Ingrid aus Belgien zu uns. Sie hat uns mit ihren vielen Sprachen, die sie konnte, oft geholfen. Ein besonderes Pilgerpärchen hatten wir am 20.05. Lars (er spricht deutsch)und Mercedes aus Andalusien mit dem Tandem plus Anhänger von Sevilla nach Santiago, weiter nach Rom und dann noch nach Istanbul. Wir verbrachten mit ihnen einen schönen Abend auf der herrlichen Terrasse der Herberge. Es war eine sehr schöne Erfahrung, Pilger begrüßen und verwöhnen zu dürfen. Fleißig wurden unsere E-Mail-Adressen ausgetauscht. Wir hatten ca. 43 Pilger in unserer Zeit in Rom. Darunter auch zu meiner großen Freude Markus Nägel (1. Vorstand unserer Jakobusbruderschaft Bamberg) aus Effeltrich mit seiner Freundin Giovanna aus Assisi. Markus und Giovanna pilgerten von Venedig nach Rom. Es war eine sehr schöne Zeit und eine sehr gute Erfahrung für uns alle! Wir haben uns fest vorgenommen, dies zu wiederholen, um neue Pilger und noch mehr Antikes in Rom kenen zu lernen. Evelyn Bauernschmitt
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Nach vielen Tagesetappen beim Pilgern auf der Via Francigena war es immer sehr beglückend, wenn ich von lieben Menschen in der Pilgerherberge empfangen wurde. Ein freundliches Wort, ein Lächeln und die Mühen des oft anstrengenden Tages waren schnell vergessen. In mir wuchs nun der Wunsch, selbst einmal in einer Herberge als Hospitaliera tätig zu sein. Unsere Jakobusbuderschaft in Bamberg unterhält mit der Jakobusbuderschaft Confraternita di San Jacopo di Compostella in Perugia eine Patenschaft. Die Confraternita hat nun seit 2009 eine Pilgerherberge in Rom. Sie nennt sich Spedale della Provvidenza di San Giacomo e San Benedetto Labre, Via Galvani 51 – 00143 Roma. Sie ist 4,1 km vom Petersplatz entfernt, d. h. ca. 5o Minuten zu Fuß. Sie kann mit der U-Bahn Linie B, Haltestelle Piramide, oder mit den Buslinien 3, 23, 30, 75, 280, 716 erreicht werden. In der großen, sauberen Herberge gibt es 40 Schlafplätze. 20 für Frauen, 20 für Männer getrennt in zwei Schlafräumen. Duschen, WC, Küche, Waschmaschine sowie eine wunderbare Dachterasse. Das Tollste aber ist, dass man als Pilger 2 Nächte nur gegen eine Spende übernachten darf, und das in Rom! Außerdem erhalten die Pilger für 2 Tage Frühstück und Abendessen kostenlos. Geöffnet ist von 15 Uhr bis 22 Uhr. Vom 14.07.10 – 23.07.10 durfte ich nun zusammen mit unserem Vorsitzenden der Sankt-Jakobus-Bruderschaft Bamberg, Markus Nägel, Hospitaliera in Rom sein. Unser Dienst sah Folgendes vor: a) Für die Pilger um 8 Uhr Frühstück herrichten (in Italien nicht sehr aufwendig), |
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b) anschließend die Sanitärraume, die Küche und die Schlafräume säubern, c) einkaufen gehen, um am Abend ein frisches Abendessen zu kochen (Pasta, Salat, Nachtisch und dazu gab es Rotwein und Wasser). Danach blieb nur eine kurze Zeitspanne, um in Rom etwas anzuschauen. Wegen der großen Hitze im Juli in Rom (wir hatten bis zu 40 Grad) waren es nur kurze Sightseeing-Touren. Um 15 Uhr hieß es zurück sein, weil die Herberge wieder öffnet. Eine sehr schöne Geste in der Herberge ist,dass den Pilgern kurz vor dem Abendessen die Füße gewaschen werden und ein Gebet (in italienischer Sprache) gesprochen wird. Als Hospitaliera siehst du den Pilger mal von der anderen Seite und freust dich mit ihm, wenn es ihm hier gut gefällt. Das Lob im Pilgergästebuch hat uns immer sehr gefreut und aufgebaut.Einer der Höhepunkte unserer Romreise war ein Treffen mit dem Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf vom Benediktinerkloster Sant’ Anselmo auf dem Aventin. Es war ein sehr gutes, freundliches Gespräch. Er hatte uns spontan einen Termin gegeben, obwohl er in der ganzen Welt unterwegs ist. Es war eine schöne Zeit in Rom, Nachahmung wird dringend empfohlen. Ilse Seidl |